T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, November 30, 2010

[Schuldenkrise]


Meine Lesart der immer lauter werdenden Überlegungen von einigen am permanenten Stopfen von riesigen Schuldenlöchern Beteiligten, ob es nicht Möglichkeiten gäbe, auch private Gläubiger an den laufenden Schuldenrestrukturierungen zu beteiligen: Wie wäre es, mal einen ordentlichen Staatsbankrott zuzulassen?


[PS: Das freiheitsliebende Volk der Iren kann nur noch davon träumen, von der grossen Solidargemeinschaft im Stich gelassen zu werden. - Es ist zum Heulen: Da verfolgt ein Land über viele Jahre eine vergleichsweise solide Fiskalpolitik (sprich: geringe Verschuldung und vernünftige Unternehmensbesteuerung] und scheitert dann an der Übernahme einer Staatsgarantie für Banken, die die gesamte Passivseite der Bilanz betrifft. Der Beobachter eines kleinen Alpenlandes wittert Vögte, deren Hilfsbereitschaft sie in die Lage versetzt, das kleine Bruderland zu einer solidarischen/gerechteren Besteuerung und dergleichen zu zwingen.]

Montag, November 29, 2010

[Paraphrase eines Lichtenbergschen Aphorismus:]


Ich bin so froh, ein Atheist zu sein. Herr, ich danke dir dafür.


[Titel eines Blogs, der nie geschrieben wurde: Der fröhliche Atheismus. - Untertitel aus meinem unveröffentlichten 'Handbüchlein für den entspannten Atheisten': Wie du dir von den glühenden Gottesanbetern Augustinus, Spinoza und Co. nicht die gute Laune zu verderben brauchst. - Kurze Leseprobe aus dem 'Handbüchlein': "Wär schon schade, wenn du dir aus lauter Wahrhaftigkeit eine grosse Liebe verbieten würdest, gell?"]

Dienstag, November 23, 2010

[mein Tagesguck, angeregt durch: "Bisse in den Hintern", in: Die Weltwoche, 18.11.10]

Vieles liegt im Argen. Denken wir doch nur an die durch die kantonalen Unterschiede im Schulwesen bedingten Diskriminierungen! ... [davon mehr und noch viel mehr davon hier] Kurz: Es gibt noch viel zu tun. Aber wird sind ja nicht allein: Die Völkergemeinschaft ist eine Solidargemeinschaft. Guckst du hier!

Sonntag, November 21, 2010

Aus dem Werkzeugkasten des Astronauten


Abendliche Heimfahrt im Zug. Ich habe die Wahl zwischen XY-HipRap und HRay -HopScrap und verwandtem ... ähmm ... Nun, es soundet eben; die Aliens sind unterwegs. Die Welt da draussen ist stockfinster. Lost in Space. Eine Reihe erleuchteter Wohnungsfenster zwischendurch. Dahinter vielleicht ein Wesen, das auch gerade keine Möglichkeit sieht, eine XR-SchitsyBitsy-Schallquelle abzuwürgen. Die Welt draussen ist stockfinster. Nur ab und zu brausen die erleuchteten Fensterreihen eines Schnellzugs vorbei. In dessen Innern erklärt mittlerweile die schrille Stimme eines aufgebrachten älteren Bahnkunden einer beflissen höflichen Kontrolleurin die Prinzipien einer erfolgreichen Unternehmungsführung. (*) Und der neben dem BWL-Experten still verharrenden, aus Erfahrung routiniert höflichen Dame wird anschliessend ein Stück Philosophie nachgereicht: "... der menschliche Verstand definitiv im Minus ..." Die Dame äussert kurz ihre Zustimmung und Bewunderung und wechselt dann routiniert das Thema. Und wieder dominiert der Sound der Aliens.

Ob ich solche Situationen gut aushalte? Nun, wenn die Wörtchen mir zupurzeln schon. Oder auch nicht: Nach einem weiteren Sprung in mehrbessere Untiefen soll nun eine Kultursprache aus Rechtschreibung bestehen. Die angerissene Thematik kann - auch wenn die Dame überhaupt nicht schwierig tut - nicht restlos geklärt werden: Zugankunft.

Umgestiegen. Vor mir die Zukunft: der 4. Satz aus der 'Rheinischen'? Mal sehen. In 20 Minuten wissen wir's.



(*) Die Kundinnen und Kunden haben ein Recht darauf zu erfahren, dass ein Unterschied besteht zwischen einer S-Bahn der BLS, die via Langnau, und einem Schnellzug der SBB, der via Zofingen von Luzern nach Bern fährt. - Wir fahren mit der SBB ... (Im 3/4-Takt, versteht sich.)

Freitag, November 19, 2010

Was mir im Zusammenhang mit der Minarett-Initiative am meisten sauer aufgestossen ist: die Tatsache, dass es in der Frage überhaupt zu einem Mehrheitsentscheid gekommen ist.

Das ist eine Bemerkung zur Frage der Herrschaft der Mehrheit. (Manche Autoren bevorzugen den Ausdruck 'Demokratie'.)

Montag, November 15, 2010

Laute, Wörter, Sätze 19/103

auf seiner Meinung bestehen - zu seiner Meinung stehen
Stehvermögen
Distanz

Ein Gleiches


Vor dir im Süden breit und schon fast vollständig eingedunkelt der Belpberg. Er hat seine Ruhe schon gefunden. Hinter ihm rechts die Voralpenkette mit dem Stockhorn, links die schon stark verblichene Alpenkette: Dunkelviolette Felsmassive gehen fliessend in Schneefelder aus hellem, mattem Pink über. Gleich wird der Herr im Vorführraum die Vorstellung beenden. Die Mönche und die Jungfrauen werden im Grau verdämmern, bevor auch sie in die Finsternis eintauchen, die den Belpberg mittlerweile vollständig verschluckt hat. Schräg links hinter dir gucken verstohlen ein paar letzte vereinzelte Sonnenstrahlen über den obersten Saum der Senke zwischen den Ausläufern des Gurten und dem Längenberg. Wäre da ein Hauch, du würdest ihn nicht spüren.

Deine Mitbetrachter stehen dicht gedrängt im Vorführraum des Lichtspieltheaters Belpmoos. Doch wo ist jetzt der äusserst flinke, etwas aufgeregte Platzanweiser hingekommen? Ach so: Sein um die Ruhe der Schafe besorgtes Frauchen hat ihn inzwischen an die Leine genommen. Und die Tierchen verbreiten jetzt ihre Wolle langsam wieder über die gesamte Parzelle. Du näherst dich langsam wieder den ersten Häusern, aus deren Vorgärten andere, kleinere Wollknäuel dich anblinzeln. Liebliches Miez-und Mauzgetier, ergib dich der Ruh! Schon balde erreichst dein Ruheplätzchen auch du.


["Lassen wir's so!", verstumme ich. "'Ein Gleiches'!? Bist du jetzt übergeschnappt?", sorgt sich Jan. "Na ja, da sitzt der Handke, und der redet über den Hofrat, und manchmal möchte man sich halt schon gern dazusetzen."]

Sonntag, November 14, 2010

[zur Abwechslung mal in eine regelrechte Kulturpflegesendung reinzappen und ein paar Brocken aufschnappen:]


Die Angst des Schreibenden vor der Mehrsilbigkeit
oder
Der Drang des Schreibenden zur Einsilbigkeit

"Herr Handke, warum schreiben Sie?" - (wie aus der Pistole geschossen:) "Geld!" Pause. "Geld ... und Frauen." Pause. Schmunzeln. Dann ein paar Sätze mit Erklärungscharakter. Darin ist dann auch von 'Bestimmung' die Rede, und auch des Herrn Hofrats 'edlen Seelen vorzufühlen' wird im richtigen Metrum aufgeführt. "Vor-fühlen", fügt der Interviewte heideggerlnd hinzu, artikuliert den Bindestrich. Aber es ist ihm nicht ganz wohl dabei. Lieber bloss ein paar allen verständliche Brocken hinwerfen. Der Rest ist dann wohl Lektüre. ["Herr Clemenz, warum schreiben Sie?" - "Es macht mir Spass." (kurzes 'a'!)] Geld, Spass ... Die Interviewerin bringt nun auch das Glück ins Spiel. Handke zieht die Freude vor. Die sei nicht so einsilbig. - "Herr Handke, mögen Sie, wenn Leute Sie bewundern." Mit Bewunderung kann er nichts anfangen, bewundert selber nie. Begeisterung ist für ihn alles.

[Ich sitze da und ... Ich weiss nicht, wie mir geschieht; ich bin bewegt, erregt, an Stellen entgeistert, mitfühlend hingerissen, ausser mir ... na ja, ein Bewunderer eben, wenn man so will.]

Freitag, November 12, 2010

Bier, Wein, Schnaps und - BÄÄHH! - eine Sonderwurst


Zu einer guten Erziehung gehört auch, dass Buben explizit auf grundlegende Regeln des Zusammenlebens hingewiesen werden. "Da schau", sagt beim gemeinsamen Gang durchs Dorf der Vater zu seinem Erstgeborenen und zeigt dabei in ein Kellerloch, "du musst wissen, dass hier unser Schnaps gebrannt wird. Und du musst auch wissen, dass niemand das weiss. Auch ich nicht. Und du sowieso nicht. Und so muss das sein. Hast du mich verstanden?"

Hat der Bub es verstanden? Nun, es gibt ja neben der Unterweisung auch noch die 'Erfahrung', dieses Ding, auf das die Erwachsenen mit stolzem Nachdruck hinweisen und das auch einem geweckten Buben nicht erspart bleiben kann. Seine Mutter hat gefunden, es sei an der Zeit, nach dem Vater zu sehen, und weil dieser bei dem vielen Mannenvolk am Stammtisch noch nicht dazu gekommen ist, seine Runde auszugeben, verzögert sich die Heimführung nicht unbeträchtlich, und so sitzt der Bub geduldig da und schlürft, ergeben lauschend, an seinem obligatorischen Himmbeersirup. Es gibt viel zu lauschen und zu verstehen: Der Albert hat eine neue Quelle entdeckt. Aber er spricht viel zu laut davon, und seine Kumpanen halten ihn dazu an, leiser zu sprechen. D's Pfamatti, der Dorfpolizist, der beflissen unwissend am Nebentisch sitzt, verliert die Geduld und bedeutet unserem Albi, er werde gleich vergessen, was sich gehöre, und sich beim nächsten lauten Wort dazu entschliesen zu hören, was seine Lauscher zu hören zwar verpflichtet, aber nicht geneigt seien. "D's Pfamatti isch scho rächt", wird dem Bub am Tisch bedeutet. Einer der Sätze, der dem Bub bei der Einordnung des Gehörten und Erlebten in das aus dem Nebel des praktischen Unwissens sich herausbildende System des von allen geteilten zivilen Ungehorsams helfen soll.

Na ja, das ist ein Stück stinknormale Sozialisation in einem Walliser Bergdorf zu Beginn der 60er Jahre. Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben. Schön blöd, denn der Blog ist schon fast zu Ende. Darum nur noch kurz:

Den solchermassen Sozialisierten erbittert, dass ein Verbrecher seine Schandtaten als Fortsetzung einer langen Tradition der Rebellion und des zivilen Ungehorsams darstellt. Maurice Rappaz fügt sich in kein System der Unmoral ein; der will bloss eine riesengrosse Sonderwurst. Soll er seinen Stuss doch einem 'Ausserschweizer' erzählen! Oder - aussichtsreicher - der Partei der von mir sehr geschätzten, für seinen Fall zuständigen Staatsrätin. Möge diese sich von den Roten nicht die Hölle heiss machen lassen!]

Nein, ich bin nicht schon lange im Besitz der Sinfonien Schumanns. Früher fand ich sie immer zu 'breiig'. Und lag damit goldrichtig, wie ich heute im Brustton der Überzeugung sagen kann, nachdem Gardiner, Hengelbrock & Co. den 'Spaltklang' erfunden haben. Nee, das ist nicht der Ton, der einem den Kopf spaltet, das sind die Töne und Figuren, die im Innern eines ehemals kompakten, opaken Gesamtklangs hörbar werden, nachdem dieser von den vereinigten Fiedlern und Hornisten und ... aufgebrochen worden ist.

Ich habe mich für das 'Orchestre Révolutionnaire et Romantique' unter Gardiner entschieden. Aber auch der Hengelbrock ist hinreissend. Das Leben ist nicht leicht: Es fordert manchmal die härtesten Entscheidungen.


[Noch ein Tip nebenbei? Aber gerne: Die Freischützouvertüre mit Hengelbrock. Dann können wir einander schluchzend in die Arme fallen, wenn wir nur schon Wörtchen wie 'deutsche Romantik' oder 'deutscher Wald' hören. Na ja, und die entsprechende Politik des letzten Blogs hat sich dann auch erledigt. - Mit freundlichen Grüssen von der Rheinpromenade - Philotustan

Donnerstag, November 11, 2010

Was für ein Pech! Eine deutsche parlamentarische Demokratie wird einmal mehr dem Volkswillen nicht gerecht. 'Volkswille'? Nun, Adolfs Vokabular ist doch etwas aus der Mode gekommen, und die Linke spricht von der 'sozialen Mehrheit', die Grünen sprechen von der 'kulturellen Mehrheit', und viele sprechen vom 'Konsens'. Und die parlamentarische Demokratie ist da irgendwie im Wege, jedenfalls dann, wenn man gerade in der Opposition ist. Mir persönlich war das schon in frühen Jahren sonnenklar. Da brauchte ich mich nicht erst nachträglich in Lenins 'Staat und Revolution' mit Argumenten zu versorgen.


[Na ja, bloss ein bisschen fluchen. Da hat man doch in in einer Talkshow über das 'Schweizer Modell', die direkte Demokratie, geschnödet. Und das mag ich nicht. - Und na ja, ich liebe Deutschland. Mit freundlichen Grüssen vom Gickelhahn - Philotustan]

Dienstag, November 09, 2010

[Tagesaktualität: Der Fall Rappaz]


Wir nehmen an, Herr Rappaz sei mittlerweile ins Koma gefallen. - Nun hat er verfügt, (1) dass in keinem Fall lebensverlängernde Massnahmen ergriffen werden dürfen. Überdies ist aber auch klar, (2) dass er leben will. (Als Straftäter auf freiem Fuss natürlich.) Für (1) gibt es klare, bewährte Regeln. (2) ist eine Anomalie.

Vielleicht macht eine Spannung, die sich hier bloss in aller Schärfe zeigt, den Fall so unendlich vertrackt.


[Ich bedaure sehr, dass Frau Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatter sich immer noch nicht für ein Beratungsgespräch an mich gewandt hat. (Sie stammt ursprünglich aus Saas-Almagell, dem Heimatort meiner Mutter, hat meinen Jahrgang und, tja, der Bub hatte sie ganz toll lieb. Wenn er bloss nicht dermassen stark gestottert hätte! ...)]

Montag, November 08, 2010

[Tagesaktualität: Castor-Transporte]

Greenpeace warnt vor Verstrahlungsgefahr. - Ob die aufgebrachten Bürgerinnen und Bürger wohl auch an diese Strahlen glauben?


[Der Opa: "Fasnacht, 1. Mai, Weihnachten, Castor-Transport, ..."]

Das Wahre ist das Ganze. (Hegel) Das ist eine Maxime. Umformuliert: Einzelaussagen sollte kein Wahrheitswert zugesprochen werden.

Ich habe mir in den letzten Jahren so viele wahre Sätze über den desolaten Zustand der deutschen Wirtschaft ['der kranke Mann Europas'] und die Schrecklichkeit der Reformen Schröders angehört, dass mir beinahe entgangen wäre, wie der deutsche Arbeitsmarkt in den letzten Jahren aufgemischt worden ist und die Wirtschaft so stark an Konkurrenzfähigkeit gewonnen hat, dass die Amerikaner vor Neid erblassen.

Tja, auch mittels einer Unmenge von wahren Sätzen lässt sich unschwer systematisch ein falsches Bild der Gesamtsituation zeichnen. - Das Wahre ist das Ganze.

Der leitende Gesichtspunkt zur Einschätzung der Geldpolitik der amerikanischen Notenbank: Die USA sind bankrott bzw. dabei, ihre Schulden zu restrukturieren. In den letzten 40 Jahren durften wir 36 Staatsbankrotte miterleben. Das 'quantitative easing' als Mittel zur Umstrukturierung der Staatsschulden ist meines Wissens neu.


[Es soll Leute geben, die die expansive Geldpolitik der FED als Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft auffassen. Tssss!]

Es gibt die Wirtschaftstätigkeit, es gibt die Staatstätigkeit, und es gibt die Fussballmeisterschaft. Ach ja, und dann ist da auch noch die Parteimeisterschaft.

Ich blättere in alten Aufzeichnungen und bin etwas verblüfft, wie akkurat ich darin meine Probleme beschrieben habe. - Und woher weisst du heute, dass die Beschreibung deiner damaligen Probleme akkurat ist? - Nun, ich hab die Dinger ja noch.

Freitag, November 05, 2010

[Will die Schwarze Dame sich etwa wieder in meinem Wohnzimmer breitmachen?! Verdammt! Die Alte nervt!]


"Was ist der Sinn Ihres Lebens?", fragt mich der Seelenklempner.
Antwort: Mit dieser Frage konfrontiert, fühlt sich mein Leben gerade reichlich absurd an. - Nein, die Antwort habe ich mir natürlich verkniffen. (Und neben dem Essay von Thomas Nagel habe ich auch auch Tr. 6.521 nicht gezogen.) Habe ich mich da etwa gebremst? Erinnerung an einen Satz aus einem Film mit dem Titel 'Daedalus':

Wer sich bremst, dem quietscht die Seele.

Da lässt sich ansetzen.

Donnerstag, November 04, 2010

[Vom Nebentisch aufgeschnappt:]

"Der eine hat sich erschossen, der andere hat sich das Leben genommen." -
Ich finde, der andere ist vielleicht doch einen Schritt zu weit gegangen.

Mittwoch, November 03, 2010

Gerhard Schwarz hat letzten Samstag sein Abschiedsständchen bei der NZZ gegeben. [Was er jetzt macht? Nun, die Schweiz hat eine Zukunft.] Ich will dem grossen Mann an dieser Stelle ein winziges Kränzchen winden:

In seiner 'Verfassung der Freiheit' hat Friedrich A. von Hayek versucht, ein paar letzte freiheitlich denkende Leute bei der Stange zu halten. Ich darf erfreut feststellen, dass es auch heute noch den einen oder andern Denker gibt, der weiss, wovon Hayek 1971 sprach.

mit herzlichem Dank für den Lektüretip

Philotustan

das Pathos der Distanz
vs.
eine pathetische Distanz



Ende Blog. - Leseanweisung: Halte das 'a' von 'Pathos' betont kurz, das 'e' in 'pathetisch' ist deutlich in die Länge zu ziehen. Vielleicht findest du auch dazu passende Haltungen und [Vorsicht mit den] Gesten.


[Nun, ich bin gerade dabei, den Nietzsche zu therapieren. Mein Ziel ist es, ihn aus seiner polemischen Verstrickung mit dem Pöbel zu lösen. Ich selber werde dabei supervisioniert von Norbert Bolz.]

Magnificat anima mea Dominum ... Gütiger Gott! Bist du verrückt geworden?! Ich weiss beim besten Willen nicht, was in dich gefahren ist. Aber du hast nun mal gerade mich auserwählt, und ich ... Tja, ich kann da nur noch singen:

I wanna sing your song, you crazy man ...

... Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles ... Das ist verrückt. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe auch meinen Sohn nicht. Aber ich will alles, was er diesen gelehrten Herren an den Kopf wirft, in meinem Herzen bewahren.

Du bist wichtig! Die Grundbotschaft Martin Luthers. Der hat dabei wahrscheinlich - ich wage die These - auch an die Frauen gedacht. Verrückt, was? Ich meine, der Initiator eines an Bedeutung durch nichts zu überbietenden welthistorischen Ereignisses hat hat ja so einiges zum Teufel geschickt. Aber die auserwählte Magd - und wahrscheinlich auch die deren Sohn liebende Sünderin - aus seinem Gedächtnis zu verbannen, das schafft selbst der wackerste Augustinermönch nicht.

"Mutter, du bist wichtig! Du brauchst dir nicht alles gefallen zu lassen", sagt der in Deutschland lebende Bassam Tibi am Telefon zu seiner in Syrien lebenden Mutter. "Mein Sohn, ich mache mir Sorgen um dich: Du versündigst dich." - "Meine Religion hat halt keine Reformation durchlebt", äussert der verlorene Sohn vor ca. 20 Jahren in einer Talkshow. Und an die erinnerte ich mich heute, als ich das Sprechstundenzimmer eines Seelenklempners verliess. (Na ja, wegen Problemen mit einer älteren Hausbewohnerin.) Er scheint ein Reformierter zu sein. Ich sei wichtig, meinte er. Verrückt, was?

Dienstag, November 02, 2010

[Aktualität: SPS-Parteitag]

Die Sozialdemokraten stellen ihre Plattform für die Wahlen ins Europa-Parlament vor.