T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Montag, Juli 25, 2011

[Schuldenkrise]

Der letzte Krisengipfel: Man hat entschieden: Die Länder Europas sollen einander stärker angeglichen werden: gleiches Zinsniveau, gleiche Bonität, gemeinsame Verantwortlichkeiten, Abbau von Wohlstandsgefällen … (Man spricht in diesem Zusammenhang auch von 'Integration'; ich bleibe bei 'Angleichung' und spezifiziere, was da angeglichen werden soll.)

Gut möglich, dass jetzt eine Zeitlang Ruhe herrscht. Solange die einen brav zahlen und die andern artig empfangen, kann der installierte Krisenautomatismus tadellos funktionieren. Noch besser funktioniert er, wenn die Anleger bei der Stange bleiben und weitere Abschreibungen von vornherein einkalkulieren. Nicht unwahrscheinlich ist freilich, dass etliche von ihnen sich die Chance entgehen lassen werden, sich auch künftig auf freiwilliger Basis substantiell an irgendwelchen Rettungsnahmen beteiligen zu lassen.

Genug jetzt! Ich kann es nicht mehr hören! Es ist langweilig!


Na ja, das muss ja nicht so bleiben: Die Anleger verhalten sich wie beschrieben unsozial, und auch die Steuerzahler in den Geberländern verlieren jegliches Interesse an der Garantierung von potentiellen Schrottpapierchen. In einem grösseren Geberland mutiert eine Grosspartei unversehens zu einer bürgerlichen Partei mit den einer solchen Partei eigenen notorisch unsozialen Vorstellungen von Haushaltsführung … Und dann … dann … "Dann fliegt uns Europa um die Ohren", warnt ein besonnener Politiker der eben abgewählten grossen Regierungspartei … Und dann …

Mal den Teufel an die Wand!

Dienstag, Juli 12, 2011

[Schuldenkrise]


Ich führe mir täglich die Meinungen von ein paar Marktbeobachtern zu Gemüte. Diese Leute scheinen kein Vertrauen in die (an)laufenden Sparübungen zu setzen. Mit einem rigorosen Sparprogramm würden die Probleme eines in höchstem Masse verschuldeten Staates bloss verschlimmert.

Ich kitzle meinen Gary mit der Frage, wie denn das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen werden könnte: "Man drückt ihnen Schirmchen in die Hände. Da stehen dann immer imposantere Zahlen drauf. War heute nicht von 1.5 Billionen Euro die Rede?" - "Und?!" - "Tja, die Anleger, die glauben, dass in den hübsch bemalten Schirmchen auch noch was drinsteckt, haben dann eben viel Vertrauen gewonnen."



[Mann, der Kerl hat gut lachen. Der kann den Verlust von ein paar seiner Milliönchen schon verkraften.]

Sonntag, Juli 10, 2011

[Europa]


"Nur mit einem Qualitätssprung in seiner politischen Integration hat Europa eine chancenreiche Zukunft. Kaum ein Land hat daran ein so hohes Interesse wie Deutschland ... Um neben den Hauptdarstellern USA und China ... eine bedeutende und gefragte Rolle zu spielen, darf sich Europa nicht renationalisieren." (Peer Steinbrück: Unterm Strich, S. 103)

Ich kontrahiere mal: Damit Deutschland in der Welt eine bedeutende Rolle spielen kann, müssen die Länder Europas ihren Nationalcharakter aufgeben.