GD-Begegnung
Wer ein schwaches Selbstbewusstsein hat, zuckt schon zusammen, wenn sein Name fällt.
Als aufgeweckter Zeitgenosse suche ich ab und zu das Gespräch-und-den-Dialog mit Muslims. Eine typische, von meiner Seite vorbildlich geführte Begegnung dieses Typs (GD-Begegnung) verläuft folgendermassen:
Ich beginne mit "Mohammed ...". An dieser Stelle unterbricht mich mein Begegnungsgegenüber: "Alban, ich gebe dir einen Tip: [Wortschwall von ca. fünf Minuten]". Ich meinerseits verzichte auf die naheliegende, aber das Ehrgefühl möglicherweise schwer verletzende Unterbrechung "Ich habe momentan keine Verwendung für einen Tip!", beschäftige mich gedanklich mit irgendwas halbwegs Interessantem und beschliesse die Begegnung mit einem "Es war schön, dieses Gespräch mit dir zu führen. Allahaijsmarladijk. (Wörtlich: Wir [Pl. majestatis] haben dich/Sie Allah empfohlen. Sinngemäss: Zieh Leine)."
Ich habe mich in der Zwischenzeit nun doch kundig gemacht, wie der eine grosse Aufgeregtheit auslösende Passus aus der Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt VI. lautet. Aber keine Angst: Ich werde hier niemanden damit langweilen. Niemand braucht sich damit zu langweilen. Jedermann darf in dieser Hinsicht dem Beispiel des türkischen Obermuftis oder Obermullahs (Ich bin kein Islamexperte) folgen, der von seiner Meinungsäusserungsfreiheit Gebrauch gemacht hat, ohne sich vorher zu langweilen. Das ist völlig legitim.
Meine Wenigkeit erlaubt sich, an dieser unbedeutenden Stelle dem Heiligen Stuhl einen Vorschlag zu unterbreiten, der das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen fördern soll:
1)
Sätze wie "Lasset uns die lange Tradition des in der Andacht an unseren gemeinsamen, einen Gott geführten Gesprächs fortsetzen" sollten pausenlos wiederholt werden.
2)
Das Gespräch selber freilich sollte erst geführt werden, wenn das Selbstbewusstsein unserer Partner eine minimale Stärke erreicht hat, die es ihnen erlaubt, nicht schon bei der blossen Nennung eines grossen Namens durch einen Ungläubigen zusammenzuzucken.