T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, November 14, 2010

[zur Abwechslung mal in eine regelrechte Kulturpflegesendung reinzappen und ein paar Brocken aufschnappen:]


Die Angst des Schreibenden vor der Mehrsilbigkeit
oder
Der Drang des Schreibenden zur Einsilbigkeit

"Herr Handke, warum schreiben Sie?" - (wie aus der Pistole geschossen:) "Geld!" Pause. "Geld ... und Frauen." Pause. Schmunzeln. Dann ein paar Sätze mit Erklärungscharakter. Darin ist dann auch von 'Bestimmung' die Rede, und auch des Herrn Hofrats 'edlen Seelen vorzufühlen' wird im richtigen Metrum aufgeführt. "Vor-fühlen", fügt der Interviewte heideggerlnd hinzu, artikuliert den Bindestrich. Aber es ist ihm nicht ganz wohl dabei. Lieber bloss ein paar allen verständliche Brocken hinwerfen. Der Rest ist dann wohl Lektüre. ["Herr Clemenz, warum schreiben Sie?" - "Es macht mir Spass." (kurzes 'a'!)] Geld, Spass ... Die Interviewerin bringt nun auch das Glück ins Spiel. Handke zieht die Freude vor. Die sei nicht so einsilbig. - "Herr Handke, mögen Sie, wenn Leute Sie bewundern." Mit Bewunderung kann er nichts anfangen, bewundert selber nie. Begeisterung ist für ihn alles.

[Ich sitze da und ... Ich weiss nicht, wie mir geschieht; ich bin bewegt, erregt, an Stellen entgeistert, mitfühlend hingerissen, ausser mir ... na ja, ein Bewunderer eben, wenn man so will.]