Die Frage ist schon berechtigt: “Was bringt dich dazu, Koreanisch zu lernen?” -
In einer Buchhandlung. Mein Blick gleitet über Buchrücken … Er bleibt an einem Titel hängen:
Abwesen
Die Hand des Heidegger-Lesers schnellt vor. Blättern, ein klein wenig abwägen, bezahlen. Mit den nächsten gemächlich verfliessenden Stunden gesellen sich dem Blickfang Abwesen neue Wörter zu: In-Differenz, John Cage, Mit-Teil, Peter Handke, Nicht-Tun, Freundlichkeit … Entkommnis … Vow! Da hat es einer aber gut mit mir gemeint und ein Buch speziell für mich geschrieben!
Der freundliche und sehr sympathisch aussehende Mann heisst Byung-Chul Han. Ich niste mich in seinem [original deutschen!] Text ein, brüte, wühle, verheddere mich, schwelge darin.
Dann an einem Nachmittag im Belpmoos: Ich bin inzwischen zu den Seiten 135/36 vorgestossen: “Auf diese Abwesenheit des Ich, …, auf diese Niemandigkeit geht wohl jene Entspannung zurück, die ich immer wieder spüre, wenn ich auf Koreanisch sage: Bada-ga-bo-in-da, eine Ruhe, die aber ganz verschwände in der deutschen Übersetzung: ‘Ich sehe das Meer’.”
Da war’s um mich geschehn. - (Den Leser dieses Blogs dürfte das kaum verwundern.)