T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Samstag, Februar 07, 2009

Gartenerdenspiele


In Eden ward ein Garten angelegt, der Mensch ward dort hineingesetzt, er darf nun spielen. Immer nur spielen, und immer vergnügt ... Doch untröstlich ist der Mensch.

Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Er braucht eine Gespielin, die zu ihm passt.

Der grosse Bastelkönig legt sich gleich mächtig ins Zeug. Aus Klumpen Erde formt er Figuren, belebt sie, indem er ihnen in die Nasenlöcher bläst, und stellt sie vor den Menschen, der sie nun benennen darf: "Zebra! Dino! Bär!" Der Vater gibt sich redlich Mühe, den grossen Buben bei Laune zu halten. Doch dieser bleibt untröstlich.

Da fängt der findige Vater die zündende Idee: Vollnarkose. Wechsel des Baumaterials. Aus dem Fleisch des Menschen wird ein zierliches Figürchen gebastelt, dem wird in die Nase geblasen, und dann wird der Junge wieder geweckt, er darf benennen: "Menschin!" Hoppla! Da hat's gefunkt! Der nörgelnde Namengeber ist endlich zufriedengestellt. Immer nur spielen, und immer vergnügt ... Von vielen Wässerchen feucht gehaltenes, wohlbesamtes Erdreich, und feine Äpelchen. So ist das Leben im Garten von Eden. Was will der Mensch mehr?

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.


[Und so endet Genesis 2: Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht. - Genesis 3 wird dann die Scham einführen.]