T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Freitag, Januar 30, 2009

Es ist ein weiter Weg vom Ruf des Kuckucks bis zu Beethovens Fünfter. Um Mitternacht hab ich's gedacht, beim Kaffewasserkochen, als zwei Töne sich in das verhaltene Heulen und Ächzen des wackeren Kochers zu mischen begannen. Der gelangweilt Wartende stellt fest, dass das Gerät den höheren Ton zwar zu halten vermag, dass seine Treffsicherheit nach unten aber stetig abnimmt: Der Ruf des Vogels wächst und wächst, und da das Wasser immer noch nicht kocht, erhebt sich die Frage, ob nicht schon bald der Ruf des Schicksals dem Topf entsteigen mag. Weit gefehlt, entdeckt der naiv verblüffte Wartende: Da fehlen Welträume!


Bam ba-bam. Kleine Terz runter und wieder rauf. - Um Mitternacht / Hab' ich gewacht ... Hab' ich gedacht ...

Um Mitternacht
Nahm ich in acht
Die Schlaege meines Herzens;
Ein einz'ger Puls des Schmerzes
War angefacht
Um Mitternacht.

(Friedrich Rückert, Gustav Mahler)


[Für Roland Müller]

[Mahler war für mich musikalisch ansonsten nicht unerfahrenen Zwanzigjährigen totales Neuland. Und dann das! Dem Ergriffenen/Entsetzten vorgespielt, um Mitternacht.]