T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Donnerstag, Dezember 04, 2008

Dem Freunde sollst du Freundschaft bewahren,
Gabe mit Gabe vergilt!
Doch Hohn soll man mit Hohn erwidern
Und die Täuschung mit Trug.

(aus dem Havamal, einer Sammlung von insgesamt 164 eddischen Strophen, die zu der Lieder- Edda [ältere Edda] gerechnet werden [Wikipedia])

Das ist von dieser Welt!

Jenseitiges


Der hervorragende Mann, der uns dazu anhält, auch die andere Backe hinzuhalten, hat auch erklärt, sein Reich sei nicht von dieser Welt. - Wir sollten uns den guten und edlen Menschen als einen grossen Menschen denken, als einen, der vielleicht aus einer gewissen Unbekümmertheit und Distanziertheit, gewiss aber aus einer Überfülle heraus handelt. Wir dürfen uns aber auch getrost verbitten, dass sein Verhalten als eine Forderung an uns herangetragen wird. Eine solche Forderung ist, wie wir kurz sagen, jenseits; ohne Bezugnahme auf Jenseitiges ist sie schlicht unsinnig, Un-Fug. (Auch als Ideal unsinnig.)

Ende Blog


Das kann doch einen Jesuiten nicht erschüttern! - Schon klar. Hab mal einem zugehört, der die Forderungen des Nazareners so charakterisiert hat, dass ein ihnen entsprechendes Leben schlicht illusorisch sei. Das solle dann freilich gerade ein Fingerzeig auf Jenseitiges sein. Ich muss gestehen, dass es mich mit Genugtuung erfüllt, von einem so gescheiten Menschen bestätigt zu sein.

Mein Freund Peter schreibt mir dieser Tage eine Mail, in der er die Vermutung äussert, dass Religion leider zu oft auf Moral reduziert werde. Da ist was dran! Peter hat es übrigens weniger mit den Jesuiten und mehr mit Pater Martin, dem Augustinermönch, von dem er dann auch gleich - sehr passend - ein bäumiges Zitat beifügt, das das Herz des begeisterten Sünders höher schlagen lässt:

"Esto peccator et pecca fortiter, sed fortius fide et gaude in Christo, qui victor est peccati, mortis et mundi."

Ich spinne Peters Vermutung weiter: Es gibt Moralphilosophien, die sich zu stark auf Religion abstützen und diese dabei auf Moral reduzieren.

Tja, mein Freund ist Steuerbeamter. Was lernen wir daraus? Es lohnt sich, einen freundschaftlichen Umgang mit Steuerbeamten zu pflegen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass du beispielsweise einen findest, der dir bei schwierigeren lateinischen Sätzen weiterhilft.

Ich wünsche meinen LeserInnen viel Glück und: Sündigt um Gottes Willen unbekümmert!

in Plauderlaune

Philotustan