T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, Januar 04, 2009

Spiel mir das Lied vom Galgen: Im Wilden Westen wird unter den anfeuernden Rufen einer Menge aufgebrachter Leute die durch das Verbrechen eines Halunken aus den Fugen geratene Welt von ein paar beherzten Männern wieder gerichtet. Eine Empörung hat sich einen Weg gebahnt.

In Ostanatolien bahnen Polizeibeamte sich einen Weg durch die Empörung: Sie müssen zu brutalen Mitteln greifen, um die beiden einheimischen Verbrecher, die sich an einem jungen deutschen Touristenpaar vergangen haben, vor der aufgebrachten Bevölkerung in Gewahrsam zu nehmen.

Der gestirnte Himmel über mir ...


Es gibt Verletzungen, die dadurch besonders schwer wiegen, dass die verletzte Person sich schämt. Sie fühlt sich wertlos, duckt sich weg, versteckt sich. Sie ist nicht aufgebracht, bloss niedergebracht, zu keiner Empörung fähig. Und da ist es sehr wichtig, dass eine Drittpersonen und/oder institutionalisierte Einrichtungen den notwendigen Part der Empörung aus dem moralischen Sanktionssystem übernehmen. "Ich bin es wert, dass niemand mich so behandeln darf!", muss eine heilsame Botschaft lauten. Ein Verbrecher da und hier eine verletzte Person, die sich schämt, das geht nicht. Das ist Un-Fug!

Wenn ich leibhaft wahrnehme, wie empörend ungefügt und ungerecht so eine Situation ist, dann spüre ich "das moralische Gesetz in mir", eine unter Umständen grausam unerbittlich auftretende Kraft, die unter allen Umständen will, dass eine ungerechte Sache wieder gerichtet wird.


[Verwandter Blog: Lass den Un-Fug!]