T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, Januar 06, 2009

[zu meinen Akten:]

Unterscheide:
1) das Moralsysten der Gemeinschaft akzeptieren
2) einzelne Normen akzeptieren
3) normgemäss handeln

zu 1)
Bie Bejahung der Struktur hier. Sie zu bejahen, heisst, den moralischen Standpunkt einnehmen. Dieser ist in den Menschen tief verankert. (Stichworte: das Gefühl, schätzenswert bzw. nicht geringschätzenswert zu sein, als notwendige Bedingung des Selbstwertgefühls; die grosse Verletzlichkeit der Menschen, ...)

zu 2)
Einzelne Normen werden vom moralischen Standpunkt aus abgelehnt.

zu 3)
Das ist das weite Feld der Sünde.

"Es ist eine herrliche Sache um die Unschuld, nur ist es auch wiederum sehr schlimm, dass sie sich nicht wohl bewahren lässt und leicht verführt wird." - Und auch dort, wo nicht gesündigt wird, geht es nicht rein zu und her: "Herr Kant, können Sie uns ein Beispiel für eine Handlung anführen, die dem blossen Pflichtgefühl entsprungen ist und deshalb wahrhaft sittlichen Wert hat?" - "In der Tat ist es schlechterdings unmöglich, durch Erfahrung einen einzigen (solchen) Fall mit völliger Gewissheit auszumachen." (Und weil es so schön ist:) "Man braucht auch eben kein Feind der Tugend, sondern nur ein kaltblütiger Beobachter zu sein, der den lebhaftesten Wunsch für das Gute nicht sofort für dessen Wirklichkeit hält, um [... Ich kürze ungern ab, das ist so gut! ...] in gewissen Augenblicken zweifelhaft zu werden, ob auch wirklich in der Welt irgend wahre Tugend angetroffen werde [... dito ...]." - Nun, das spiele keine übertrieben grosse Rolle, meint Kant, das Sittengesetz gelte eh und ringe uns Achtung ab.

Das übernehme ich: Der Standpunkt der Moral gilt. Es ist verteufelt schwer, praktisch unmöglich, sich ihm zu entziehen. Er gründet tief. Er ist einsichtig und von den Menschen gewollt. Er liegt der Ablehnung von bestimmten Normen zugrunde und regiert wahrscheinlich auch die Überlegungen gewisser Ismen, so diese denn überhaupt einen Sinn haben sollen. Er gilt nicht a priori, geht aber doch so manchem voraus. Er ist nicht nicht die Stimme einer reinen Vernunft, dürfte aber auch nicht leicht aus irgendwelchen Tatsachen abzuleiten sein, weil er halt ganz tief in den Bedingungen wurzelt, unter denen die Menschen ihre eigenen und wechselseitigen Angelegenheiten angehen und bewältigen müssen. Er hat vermutlich keine einzelne tiefe, starke Wurzel, wohl aber ein äusserst breites und dadurch stabiles Wurzelwerk.


[So könnte es gehen. Ich gehe von meiner Struktur, die ich jetzt 'den Standpunkt der Moral' nenne, aus, und hoffe, dadurch auf dem Feld des Nachdenkens über das Moralische Fuss fassen zu können. - Und wenn es nicht eine so langweilige Tätigkeit wäre, würde ich jetzt das bisher Gewonnene mal übersichtlich zusammenstellen.]