T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, Mai 12, 2009

[Werbung in eigener Sache: In meiner Philosophischen Praxis spreche ich, wenn ich es mit ratsuchenden Spitzenmanagern zu tun habe, gerne über das Verhalten von Orchesterdirigenten.]


Die MusikerInnen des Tonhalle-Orchesters haben sich zur morgendlichen Probe eingefunden. David Zinman erscheint zügigen Schrittes, setzt sich, sagt "Guten Morgen! Takt 157 ...", hebt das Stöckchen, und die Versammelten stecken mitten in der Orchesterprobe.

Zinman ahmt einen Hornklang nach, den es zu vermeiden gelte, und bittet um einen ihm entschieden genehmeren. "Much better!" Nur noch ein Ding: "Die Hörner haben ein dreifaches Piano, die Klarinetten ein zweifaches. Was machen wir daraus? Nun, die Hörner werden sich jedenfalls darum bemühen, die Klarinetten nicht zu übertönen."

David Zinman ist ein bewusst freundlicher Mann. Und es gibt Leute, die sagen, dass wohl kaum ein Instrument zu irgendeinem Zeitpunkt einen Ton von sich gibt, der dem freundlichen Maestro nicht genehm ist. Da fragt man sich, wieviel mehr Toscanini mit seiner polternden Art wohl erreicht haben mag.