T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Freitag, Oktober 24, 2008

Dass es in deinem Kopf rumort, ist beileibe noch kein Zeichen dafür, dass sich bei dir was tut.
"Einige sind schon gestorben, sie wissen es nur noch nicht." (Heinrich Heine)


Die Spülung


Es gibt aller Gattung Leute. Es gibt u.a. welche, die dein Herz erfreuen, und welche, die dir nicht gut bekommen. Letzteren gehst du natürlich am besten aus dem Weg. Aber manchmal geht das halt nicht, und es mag auch schon mal dazu kommen, dass sie dir übel mitspielen. Nun reicht deine Souveränität oder Coolness nicht immer so weit, dass du das nun einfach wegstecken könntest. Die üblen Zeitgenossen drohen sich in deinem Kopf einzunisten. Was tun?

Eine nüchterne, schonungslose Analyse des Widerfahrnisses tut sicher gut. Du treibst sie bis zum Punkt, wo du sie dann getrost abbrechen und stehen lassen kannst. Wohltuend ist auch, wenn du jemanden findest, der sich deine Geschichte anhört. Ein Widerfahrnis gehört zu deiner Lebensgeschichte, und Geschichten wollen erzählt werden. Nichts einzuwenden ist gegen einen kurzen, gut gezielten Racheakt, der keine lange Planung benötigen, sicher keine Debatte einschliessen und dir leicht von der Hand gehen sollte. Leicht sollte er daherkommen und bitter weh tun. Sonst lässt du die Rache besser bleiben. Denn:

Was sich da in deinem Kopf ansammelt und dich umtreibt, ist nichts als ein Haufen Scheisse. Tja, und was da nottut, ist eine Spülung. Hierbei sollte dir jedes Mittel recht sein. Die probate Rache hatten wir schon. Unter Umständen hilft aber auch eine gnadenlose Versöhnungsgeste, mit der du en passant zu verstehen gibst, dass Scheisse von der Art, mit der zu tun hattest, dir deine gute Laune nicht zu rauben vermag. Dein Ton dabei ist ein hoher Ton, der leicht herablassende Ton des Edlen, dem es in seiner guten Laune gerade danach zumute ist, sich zu bücken und ein Stück Scheisse aus dem Weg zu räumen. Na ja, tu, was du willst, aber tu nichts, was die Scheisse in deinem Kopf vermehrt. Es gibt keinen Einwand gegen kein Mittel, das der Spülung dient.

Stell dir vor, du bist umzingelt vom Gesindel und ertappst dich dabei, wie du gedankenverloren und selbstvergessen ein paar Takte Schumann vor dich herträllerst: Du darfst den Verdacht hegen, dass du ein Quentchen von einer Weisheit ergattert hast, von der die ... Nein, du Neuweiser, von Dreck soll hier nicht mehr die Rede sein!