Rubrik: Lebensdingsbums
[Man nehme: Ein bisschen Erbauungsschrifttum, ein bisschen Heidegger, ein bisschen fernöstliche Weisheit und einen guten Schuss Gedankenlosigkeit, die die drei erstgenannten munter wuchern und stinken lässt:]
Die Kraft, die siegt, ist still
und hat eine unerschöpfliche Quelle in ihrer passiven Tiefe.
(Rabindranath Tagore)
Gemeint ist eine Kraft, die unbeirrbar auf deiner Seite steht, eine unbelehrbare, störrische Kraft. Nicht etwa eine 'positive' Kraft, die du als solche unbedingt bejahen könntest. Anders: Eine Kraft, die dich unbedingt bejaht, auch wenn du nichts Positives vorzuweisen weisst. Eine blinde Kraft, die alles schluckt: den bösen Buben, das scheue Mädchen, den logico-philosopischen Radikalinsky oder die Schnattertrude. Eine Kraft, die sich in Momenten bemerkbar macht, wo du dich nicht gerade mit Ruhm bekleckerst: Wenn du beleidigt bist etwa oder stocksauer oder gar verbiestert. Noch einmal: Sie eine 'positive' Kraft zu nennen verbietet sich von selbst, etwas anderes als eine kritische Einstellung ihr gegenüber einzunehmen wäre bestenfalls höhere Dummheit. Doch sie bedarf ja überhaupt keiner Einstellung deinerseits. Sie hat dich immer schon [Premiere!] eingestellt.
Die Kraft ist 'still': Klar doch! Sie ist so von sich eingenommen oder so eins mit sich, dass keinerlei Entzweiung, nicht einmal die einer ansatzweisen Reflexion in Form einer minimalen Beschreibung als 'positiv', bei ihr auftritt. Du selber machst keinen Lärm um sie, es sei denn, du schreibst gerade einen Blog. Und auch dann ist vermutlich sie es, die dich im Lärmen hält. (Oder im Schwadronieren, wenn für einen ganz kurzen Augenblick der Herr aus dem Schwarzwald einem andern Schwaben Platz machen muss.)
Zur 'passiven Tiefe': 'passiv' ist die Kraft darum, weil sie die Kraft des schlichten Gelten-Lassens ist.
[Man nehme: Ein bisschen Erbauungsschrifttum, ein bisschen Heidegger, ein bisschen fernöstliche Weisheit und einen guten Schuss Gedankenlosigkeit, die die drei erstgenannten munter wuchern und stinken lässt:]
und hat eine unerschöpfliche Quelle in ihrer passiven Tiefe.
(Rabindranath Tagore)
Gemeint ist eine Kraft, die unbeirrbar auf deiner Seite steht, eine unbelehrbare, störrische Kraft. Nicht etwa eine 'positive' Kraft, die du als solche unbedingt bejahen könntest. Anders: Eine Kraft, die dich unbedingt bejaht, auch wenn du nichts Positives vorzuweisen weisst. Eine blinde Kraft, die alles schluckt: den bösen Buben, das scheue Mädchen, den logico-philosopischen Radikalinsky oder die Schnattertrude. Eine Kraft, die sich in Momenten bemerkbar macht, wo du dich nicht gerade mit Ruhm bekleckerst: Wenn du beleidigt bist etwa oder stocksauer oder gar verbiestert. Noch einmal: Sie eine 'positive' Kraft zu nennen verbietet sich von selbst, etwas anderes als eine kritische Einstellung ihr gegenüber einzunehmen wäre bestenfalls höhere Dummheit. Doch sie bedarf ja überhaupt keiner Einstellung deinerseits. Sie hat dich immer schon [Premiere!] eingestellt.
Die Kraft ist 'still': Klar doch! Sie ist so von sich eingenommen oder so eins mit sich, dass keinerlei Entzweiung, nicht einmal die einer ansatzweisen Reflexion in Form einer minimalen Beschreibung als 'positiv', bei ihr auftritt. Du selber machst keinen Lärm um sie, es sei denn, du schreibst gerade einen Blog. Und auch dann ist vermutlich sie es, die dich im Lärmen hält. (Oder im Schwadronieren, wenn für einen ganz kurzen Augenblick der Herr aus dem Schwarzwald einem andern Schwaben Platz machen muss.)
Zur 'passiven Tiefe': 'passiv' ist die Kraft darum, weil sie die Kraft des schlichten Gelten-Lassens ist.
1 Comments:
Ist es vielleicht eben diese Kraft im Leben, die immer mal wieder für eine Überraschung gut ist, wo wir doch eigentlich etwas ganz anderes oder gar nichts erwarten würden? Nur so ein Gedanke, der mir Tagores Weisheit plötzlich als Erklärung für die manchmal unerklärlichen Wendungen im Leben erscheinen lässt, die wir ganz und gar nicht positiv herbeigedacht haben...
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