T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Freitag, Juli 13, 2007

Der stockgebildete Philotustan hat sich mit dem Kanto, einem seines Erachtens zu wenig gewürdigten Aspekt der Kultur der Osmanen, beschäftigt und seine Auswirkungen bis in die Gegenwart verfolgt. Vielleicht ist er geneigt, uns dazu noch Näheres mitzuteilen. - Ich für meinen Teil glaube eher, dass er sich schlicht in ein Liedchen vergafft hat:

Karpuz getir yiyeyim


Her mit der Melone, ich will essen!
Mach auf dein Zimmer, ich will rein!
Wach auf, wach auf, reiss mich an dich!
Geliebte bist du, ich will es wissen!

Die Melone, ungenossen.
Erst war ich heiss, dann wurd' ich bleich.
Eine Geliebte wollt' ich, was macht sie?
Macht sich davon, und kommt nicht wieder!

Von der Melone greif dir eine Scheibe!
Was hast du angestellt, Geliebter mein?
Wer an meiner Rose schnuppert,
Muss seinen Tod ins Auge fassen!

Apfelgärten gegenüber.
Fische tummeln sich im Wasser.
Wie stark ist nicht die Leidenschaft!
Wie stark auch, was uns trennt!

Du zeigst dich mir von drüben wieder.
Verhüllt in einem langen Kleid.
In wallendem, seidenem Überhang.
Wie prächtig bist du anzuschaun!

Die Melone schnitt ich, sie ward feucht.
Ich ass, mein Kopf, der raste.
Die Arme, die vermaledeiten,
Schlangen sich um deine schmale Taille.

Du zeigst dich mir von drüben wieder.
Verhüllt in einem langen Kleid.
In wallendem, seidenem Überhang.
Wie prächtig bist du anzuschaun!

(Aus dem Türkischen von Alban Clemenz)


[Nun wird das Ding hier noch ein paar meiner türkischen Freunde aus dem WWW vorgelegt, korrigiert und nachgebessert. Ein Prozess, der spätestens dann zum Stillstand kommen wird, wenn ich des Liedchens überdrüssig sein oder, jeglicher Phantasie beraubt, darin etwas Eindeutiges ausgemacht haben werde.]