Rubrik: Religionsphilosophie
Wir befinden uns im alten Rom. Das gesamte religiöse Leben ist geprägt von unzähligen Opferritualen. Für alles und jedes - die Fruchtbarkeit, den Krieg, das Fieber - gibt es Götter, die nach Opfergaben lechzen. - Und dann gibt es da eine kleine Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder von dem einen Gott sprechen. Sie zeichnen sich nicht etwa durch überragende Leistungen aus. Sie investieren nicht nützliche Güter in die Gunst dieses Gottes. Denn der gibt alles umsonst. Er verlangt keine Gegenleistung. Die Mitglieder dieser seltsamen Glaubensgemeinschaft nennen ihn den "Gott der Liebe". - Der "Sohn" dieses Gottes, der erst kürzlich in Menschengestalt auf der Erde gewandelt sein soll, ist die Verkörperung dieser grenzenlosen Liebe. Er hat seine "Jünger" nicht nach Leistungskriterien ausgewählt. (Die meisten sollen einfache Fischer gewesen sein.) Seiner Freigebigkeit und Nachsicht sind keine Grenzen gesetzt. Die Geschichten, die seine Anhänger von ihm erzählen, sind befremdlich, realitätsfern, ärgerlich. Auch unglaubwürdig. Bis auf die eine Geschichte, die gut belegt ist: Er hat sich doch tatsächlich - aus Liebe, wie es heisst - zusammen mit zwei Verbrechern kreuzigen lassen. Auch unser Statthalter in Palästina hat die Welt nicht mehr verstanden.
Kein Zweifel: Der Kern der christlichen Botschaft, die eine frohe sein will, ist der Auferstehungsglaube. Doch will ich hier nicht über Glaubensfragen sprechen. Ich will überhaupt alles Gewichtige weglassen. Schreiben will ich nur von einer nicht zu überbietenden, den Verstand zerrüttenden Leichtigkeit. Von der Ausgeburt eines Leichtsinns, der aus einer unermesslichen Fülle kommt und aller rechtschaffenen Massstäbe spottet.
Gott ist gross. Du bist klein. Und er liebt dich.
Du brauchst dir Gottes Liebe nicht zu erkaufen. Du brauchst dich auch nicht besonders liebenswürdig anzustellen oder dich als seiner Liebe würdig zu erweisen. Er kann es ja nicht lassen: Er ist ein unerschöpfliches, überströmendes Füllhorn. Keiner ist vor seiner Liebe sicher. Jeden kann es jederzeit treffen. - Tja, es ist zu simpel, empörend, unsinnig simpel. Wer es fassen kann, der fasse es.
Wir befinden uns im alten Rom. Das gesamte religiöse Leben ist geprägt von unzähligen Opferritualen. Für alles und jedes - die Fruchtbarkeit, den Krieg, das Fieber - gibt es Götter, die nach Opfergaben lechzen. - Und dann gibt es da eine kleine Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder von dem einen Gott sprechen. Sie zeichnen sich nicht etwa durch überragende Leistungen aus. Sie investieren nicht nützliche Güter in die Gunst dieses Gottes. Denn der gibt alles umsonst. Er verlangt keine Gegenleistung. Die Mitglieder dieser seltsamen Glaubensgemeinschaft nennen ihn den "Gott der Liebe". - Der "Sohn" dieses Gottes, der erst kürzlich in Menschengestalt auf der Erde gewandelt sein soll, ist die Verkörperung dieser grenzenlosen Liebe. Er hat seine "Jünger" nicht nach Leistungskriterien ausgewählt. (Die meisten sollen einfache Fischer gewesen sein.) Seiner Freigebigkeit und Nachsicht sind keine Grenzen gesetzt. Die Geschichten, die seine Anhänger von ihm erzählen, sind befremdlich, realitätsfern, ärgerlich. Auch unglaubwürdig. Bis auf die eine Geschichte, die gut belegt ist: Er hat sich doch tatsächlich - aus Liebe, wie es heisst - zusammen mit zwei Verbrechern kreuzigen lassen. Auch unser Statthalter in Palästina hat die Welt nicht mehr verstanden.
Das Wesen des Christentums
Kein Zweifel: Der Kern der christlichen Botschaft, die eine frohe sein will, ist der Auferstehungsglaube. Doch will ich hier nicht über Glaubensfragen sprechen. Ich will überhaupt alles Gewichtige weglassen. Schreiben will ich nur von einer nicht zu überbietenden, den Verstand zerrüttenden Leichtigkeit. Von der Ausgeburt eines Leichtsinns, der aus einer unermesslichen Fülle kommt und aller rechtschaffenen Massstäbe spottet.
Du brauchst dir Gottes Liebe nicht zu erkaufen. Du brauchst dich auch nicht besonders liebenswürdig anzustellen oder dich als seiner Liebe würdig zu erweisen. Er kann es ja nicht lassen: Er ist ein unerschöpfliches, überströmendes Füllhorn. Keiner ist vor seiner Liebe sicher. Jeden kann es jederzeit treffen. - Tja, es ist zu simpel, empörend, unsinnig simpel. Wer es fassen kann, der fasse es.
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