T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Mittwoch, November 09, 2005

Rubrik: Moralphilosophie

"Ich habe mit den Leuten nichts zu schaffen."


Der Satz wird hier als unmoralische Maxime dargestellt, die es einem als solche zuweilen ermöglichen mag, sich ein Mimimum Morale zu bewahren. (Aber natürlich ist die Chose viel, viel komplizierter. Und es fragt sich, wer besser mit ihr fertig wird, der Hegel at his best oder mein schreibfauler Jan.)

Ein deutscher Schriftsteller [Stefan Heym?] darüber, wie er 1933 erlebt hat: Grosser Platz. Fackelzüge nähern sich aus sternförmig auf ihn einmündenden Strassen. Fahnen. Uniformen. Lieder. Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Der Schriftsteller fühlt sich von den andern völlig abgetrennt. Er fühlt, dass er mit diesen Leuten nichts zu tun hat.

In den Abendstunden versammelt der Wahlhelfer, Philosophieprofessor und Rektor der Universität Freiburg i. Br., Martin Heidegger, seine Studenten auf dem Campus. Unter ihnen die Schweizer Studentin Jeanne Herrsch, die beim Anführer der nationalen Veranstaltung studiert, weil sie vor Ort erfahren will, was los ist. Es waltet da so manches. Am Ende wird das Horst-Wessel-Lied angestimmt. Die Arme gehen hoch. Die jüdische Studentin muss sich Mühe geben, ihren Arm unten zu behalten. Verwundert/eschrocken stellt sie fest, dass sie in den allgemeinen Gesang eingestimmt hat.