T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Samstag, November 19, 2005

Rubrik: Eintagsfliegen

"Warum eigentlich sollte das spielerische Glück des Geistes vom Risiko des Irrtums gemindert werden?"

Raus aus dem Elfenbeinturm!


Adorno wurde seinerzeit gern von Leuten zitiert, ja beschworen, die in Seminaren darauf insistierten, dass selbige zu verlassen seien. Die Flucht aus dem Elfenbeinturm hatte man als Akt der Solidarität gegenüber den Unterdrückten und als Beitrag zur Entwicklung des richtigen Bewusstseins derselben zu verstehen. Es gab ja viel zu tun, damals, und man hatte ja so vieles zu beachten. [Sich darüber zu mockieren, wäre sogar für einen unter der Rubrik 'Eintagsfliegen' segelnden Blog zu billig. Schwamm drüber.] - Ich hatte dann eines Tages die Schnauze voll davon, Adorno inklusive. Kein richtiges Leben im falschen, keine Harmlosigkeit mehr, universaler Verblendungs- und Schuldzusammenhang. Fuck off! - Das war wohl ein kleines Missverständnis. Der grosse Theodor hatte ja niemans zu nix genötigt. Er hatte bloss in vielleicht allzu ernsthaften und dadurch missverständlichen Worten eine freundliche Einladung ausgesprochen. Das 'Raus aus dem Elfenbeinturm' war schon richtig. Bloss die Fortsetzung fehlte: "Hinaus auf den kühlen Wiesengrund! Spielerisches Glück des Geistes! Keine Angst vor dem falschen Bewusstsein!"

"Raus aus dem Elfenbeinturm!" - "Dann geh schon! Ich hab zu tun!"