T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, November 15, 2005

Buchprojekt: Anerkennung

Ich schaue fern.

Rashid, ein sympathischer junger Maghrebiner, erklärt einem Reporter in sanftem Tonfall und klaren Worten, warum er in der letzten Zeit das eine oder andere Auto angezündet hat. Ich erkenne keine Spur von Militanz oder Gehässigkeit, kein Sich-Aufspreizen, keine Siegerpose, kein blödes Grinsen. Rashid ist für mich eine einzige Ent-täuschung. Er sitzt da, zuckt mit den Schultern. Was habt ihr denn erwartet? Es gibt mich/uns. Und jetzt ist diese Botschaft offensichtlich angekommen. Viel zu erklären gibt es nicht. Schau mich an. Du musst ja nicht alles auf einmal begreifen. Es ist gut, dass du mir eine Frage stellst. Ich antworte dir gern.

In den Vororten kommt so einiges zusammen. Der Hauseingang eines Wohnblocks. Es gibt kein Licht. Graffitis auf abgefackelten Wänden. Stümpfe von einstmaligen Sitzgelegenheiten. Das ist nicht bloss trostlos, das ist furchterregend. Denn nicht immer ist das ein Ausdruck ohnmächtiger Zerstörungswut und dergleichen. Zuweilen steckt ein völlig rationales Verhalten dahinter: Licht ist nicht gut fürs Geschäft. Und wenn du mit dem Herrn von 34A3 quatschen willst, dann tu das, Mann. Aber hier ist nicht der Ort dazu. Ok? Die Geschäftsherren, die sich auf diese Weise einen Standortvorteil sichern, wohnen übrigens nicht im selben Vorort. - Es kommt da halt so einiges zusammen. Die Normalität ist ja auch ein weites Feld. - Beweg deinen Arsch, Mann, hier gibt es nichts zu sehen.