T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, Oktober 25, 2005

Buchprojekt: Der kluge Hausherr: Hausgenossen: Der innere Kritiker, Jan Schlendri

Der innere Kritiker (2)


"Du musst dich mit dem inneren Kritiker auseinandersetzen!" -
Versuche dir klarzumachen, wie absurd diese Aufforderung ist. Es ist nutzlos, wenn ich die Absurdität des Vorhabens hier begründe. Geh einfach von deinen Erfahrungen aus.

Nur ein kleiner Anstoss von meiner Seite: Fürchtegott Jeremiades Inkri ist beständig, verlässlich, berechenbar. Er hat immer das letzte Wort, das da lautet: Du bist im Minusbereich. - Was nun, wenn du ihm das vorhältst? Das kennst du doch: "Deine Kritik an mir zeigt doch nur, dass du im Grunde ... ", und ab geht's in den Minusbereich. Das ist ätzend langweilig. Du kennst das alles schon bis zum Überdruss. Weil du mit ihm verflochten bist.

Schau dich besser nach einem Hausgenossen um, der keinen Draht zu Inkri hat. Entwirf sein Profil. Gib ihm seine eigene Sprache. Mit der Zeit wird er ein Eigenleben entfalten. Du wirst ihn fragen können, wie er eine Sache sieht. Du wirst nicht nachdenken müssen, was er wohl denken mag. Du wirst ihm einfach zuhören können.

"Lass ihn reden!", meint Jan achselzuckend. "Er tut ja bloss seinen Job. Und er tut ihn gründlich. Lass ihn machen und pfusch ihm nicht ins Handwerk. Und versuch erst gar nicht ihn abzustellen. Der findet immer was."

Lass ihn reden. Hilf ihm nicht. Er schafft es von alleine.

[Anderer Titel: Jan oder Die Gelassenheit]