T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, August 15, 2010

T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn - Trübsinn

Was bin ich doch für ein lausiger Trübsinnblaser! Nun, es ist aber auch nicht gerade leicht, stilvoll Trübsinn zu blasen. Ehrlich gesagt: Ich habe keine Ahnung, wie man das anstellt.

Draussen giesst der Regen. Kater Krilin strebt zur Haustür. Ich lasse ihn raus. Doch das Tierchen macht gleich wieder kehrt und verkringelt sich wieder auf dem Sofa. Dann nimmt es mich erneut ins Visier und geleitet mich zur Haustür. Diesmal schleicht es sich davon. Ich lasse das Küchenfenster einen Spalt weit offen. So kann es wieder zurückkommen und mich anschimpfen. Und vielleicht bläst ja ab und zu ein kleiner Sinn durchs Küchenfenster. - Plumps! Krilin hat sich durch den Spalt gezwängt und auf den Boden fallen lassen. Ja, ich übernehme ja die Verantwortung für das Sauwetter! Der wollige Körper - er thront und äugt inzwischen auf dem Küchentisch - wird mit einem Frottiertuch abgerieben. Und??!! Ich verstehe schon: Das Geschirr ist immer noch leer. Ja, auch das ist eine grosse Sauerei. Eine bodenlose Frechheit! Nach der Fütterung geht es zurück auf den Tisch. Jetzt wird das Fell gebürstet. Das schwache Schnurren wird zu einem tiefen Gurren/Knurren. Das Katzenköpfchen wird gegen eine Blumenvase gestossen und heftig daran gerieben. Schmuckstück reibt sich an Schmuckstück.

Auf dem Sofa ist die Welt wieder in Ordnung. Und vor dem PC wird weiterhin nach stilvollem Trübsinn gesucht. Stilvoll? Na ja, nach einem Sätzchen, das nicht nach modrigen Pilzen riecht.

Auf dem Sofa ist die Welt inzwischen wieder verdämmert. - Es geht mir so schlecht, dass nicht einmal der gewaltige Untergang der 'Götterdämmerung' mir etwas bedeutet. Ein bisschen leiser Schlaf würde mir schon genügen. Doch davon kriege ich nach einem weiteren verschlafenen Tag nichts. Das mit dem 'grossen Schlaf' hatten wir schon. Trübsinn: Das hatten wir schon. Es hat sich schon gekotzt. Mir ist nicht mal mehr schlecht, bloss noch unendlich langweilig. Es ist nicht gar so schlimm; es hört bloss nicht mehr auf. Aber das hatten wir auch schon.


[Erneuter Gang zum Fressgeschirr, Fellreinigung, die Vorbereitung auf den kleinen Weltuntergang. Und der grosse kann warten.]