Der Peitschen-Peer
Peer Steinbrück hätte nie in die Politik gehen dürfen. Der Mann hat Sprache. - "Na und?" - Er gebraucht sie auch. Seine Sprachverliebtheit treibt ihn dazu. Er hat ein leidenschaftliches Verhältnis zur Sprache. Das verträgt sich verdammt schlecht mit diplomatischer Rede, zumal dann, wenn einer ohnehin ein eher emotionaler und reichlich unerschrockener Mensch ist. Ja, so seiner muss sich dann nicht wundern. Tut er übrigens auch nicht. Er weiss natürlich, dass gar viele Leutchen in der Politik keine Sprachspielchen verstehen. Und was zieht er daraus für eine Lehre? Gar keine. Das ist das Problem. Mit dem gar manche seiner geschätzten Zuhörer dann zu kämpfen haben, würde er vielleicht (achselzuckend und grinsend) hinzufügen. Ich meine, es mochte noch angehen, dass der die Briten und ihre Sprache bewundernde Hanseate bei einer öffentlichen Erklärung in London idiomatisch von 'carrot' und 'stick' sprach. Aber in seiner anschliessenden deutschsprachigen Erklärung sprach er dann von Zuckerbrot und Peitsche. Wen wundert's, dass er so in einer bei vielen mündigen Menschen in unserem Lande sehr geschätzten Zeitung über Nacht zum 'Peitschen-Peer' wurde? Und was lernt er daraus? Nix, eh klar, aber es ist diese sauarrogante Art, wie er nichts lernt: "'Peitschen-Peer'. Gar nicht so übel. Eine Alliteration, immerhin. Hätte ich 'stick' mit 'Stock' übersetzt, hätte es vielleicht gar zum 'Prügel-Peer' gereicht." Ein hoffnungsloser Fall, ganz offensichtlich. Er kann es einfach nicht lassen.
[Mit freundlicher Mithilfe von Peer Steinbrück, dem ich [bei Beckmann] einmal mehr aufmerksam, vergnügt und wohl auch etwas unpatriotisch zugehört habe.]
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