Ein selbstbezogener, ego(t)istischer, rücksichtsloser Mann. Er hat da so seine bescheidenen Tätigkeiten, denen er ungestört, ohne störende Rücksichten eben, nachgeht. ("Ich will meine Ruhe!") Das ist für alle Menschen in seiner Umgebung deutlich spürbar. - Dieser Mann, ein Bewunderer Roger Willemsens (eines Nichtehemanns aus Überlegung: "Meine Frau und meine Kinder wären bedauernswerte Geschöpfe gewesen.") und gefesselter Leser der Autobiografie Paul Feyerabends, der seinerseits von sich sagt, er sei ein schlechter Sohn gewesen, platzt zappend rein in
Ingmar Bergmans Film beginnt mit einer kurzen Selbstdarstellung seiner Hauptfigur, des verwitweten Medizinprofessors Isak Borg: Er sei ein selbstbezogener, egoistischer, rücksichtsloser Mann, ein schlechter Ehemann und Vater. Seine langjährige, ständig an ihm rumnörgelnde und dabei äusserst fürsorgliche Haushälterin und seine Schwiegertochter, die sich vorübergehend in seinem Haus aufhält, widersprechen dem nicht.
Es hat sich ausgezappert. Was für ein angenehmer Film, bei weitem nicht so vergrübelt, wie ich andere Filme des Regisseurs in Erinnerung habe. Er lässt einem älteren unverheirateten Nichtvater Zeit, auf recht heitere Art einem seiner Lebensthemen nachzugehen. Das Selbstverdikt ist gefällt, die Verdikte sind geschluckt, und nun darf eine junge Frau, die der Alte und seine Schwiegertochter auf der Fahrt von Stockholm nach Lund unterwegs aufnehmen, an dem Alten einen Narren fressen. Ein Ehepaar, das eine Zeitlang auch mitfahren darf, wird, nachdem es eine Szene einer Ehe abgeliefert hat, wieder auf die Strasse gesetzt. - Was für ein angenehmer Film! Ich schmunzle und reflektiere. Ich gebe mir redlich Mühe, mir den Alten von der Seele zu halten. (An den Verdikten ist ja nicht zu rütteln, eine kritische Distanz ist angezeigt.) Tja, und wenn mir das nicht immer gelungen ist, wird das wohl am Film liegen, oder?
[Dieser Blog wird fortgesetzt, wenn es hier nach langen Jahren zur Lebensbeichte kommt. Das war jetzt mehr so eine Empfehlung.]
Wilde Erdbeeren
Ingmar Bergmans Film beginnt mit einer kurzen Selbstdarstellung seiner Hauptfigur, des verwitweten Medizinprofessors Isak Borg: Er sei ein selbstbezogener, egoistischer, rücksichtsloser Mann, ein schlechter Ehemann und Vater. Seine langjährige, ständig an ihm rumnörgelnde und dabei äusserst fürsorgliche Haushälterin und seine Schwiegertochter, die sich vorübergehend in seinem Haus aufhält, widersprechen dem nicht.
Es hat sich ausgezappert. Was für ein angenehmer Film, bei weitem nicht so vergrübelt, wie ich andere Filme des Regisseurs in Erinnerung habe. Er lässt einem älteren unverheirateten Nichtvater Zeit, auf recht heitere Art einem seiner Lebensthemen nachzugehen. Das Selbstverdikt ist gefällt, die Verdikte sind geschluckt, und nun darf eine junge Frau, die der Alte und seine Schwiegertochter auf der Fahrt von Stockholm nach Lund unterwegs aufnehmen, an dem Alten einen Narren fressen. Ein Ehepaar, das eine Zeitlang auch mitfahren darf, wird, nachdem es eine Szene einer Ehe abgeliefert hat, wieder auf die Strasse gesetzt. - Was für ein angenehmer Film! Ich schmunzle und reflektiere. Ich gebe mir redlich Mühe, mir den Alten von der Seele zu halten. (An den Verdikten ist ja nicht zu rütteln, eine kritische Distanz ist angezeigt.) Tja, und wenn mir das nicht immer gelungen ist, wird das wohl am Film liegen, oder?
[Dieser Blog wird fortgesetzt, wenn es hier nach langen Jahren zur Lebensbeichte kommt. Das war jetzt mehr so eine Empfehlung.]
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