T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, Februar 14, 2010

[spinnt den vorigen Blog weiter]


[Es ist zum Schiessen, den beiden zuzuhören. Ob es denn gänzlich abwegig sei, den Fledermäusen ein Dasein zuzusprechen, insinuiert der eine. Über die im Schwarzwald lasse er mit sich reden, entgegnet der andere. Ich verstehe zunehmend besser, warum die beiden sich so gut verstehen.]

Das Verhältnis von Faktizität und Existenzialität in SuZ entspricht dem Verhältnis von Aussen- und Innensicht in der Fledermausbroschüre.

Gesetzt, mir läge eine vollständige (propositionale Einstellungen und Emotionen einschliessende) Beschreibung meiner Wenigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt vor, ich könnte damit praktisch[!] nichts anfangen. Die Beschreibung käme eh zu spät, oder auch zu früh. Aber davon abgesehen: Ich müsste ja dann doch irgendwie sein, und ich, das - ohne Emphase gesprochen, Alltäglichstes aussprechend - eksistierende, geworfene Ich, das gefälligst irgendwie zu sein hat, dieses Ich käme in der Beschreibung gar nicht vor. Es ist wohl schon so, dass ich durch alle beschriebenen Faktoren vollständig determiniert bin, aber dieser theoretisch meinetwegen bedeutsame Umstand kann mich nicht, beim besten Willen nicht, praktisch bedeutsam kümmern.

["Du heisst mich denken, mein lieber Thomas", beginnt die Denkwurzel mit Bedacht zu formulieren, doch dann ganz Scherzkeks: "Das ist ja wie bei den Fledermäusen!"]


Das Ich eine Grenze der Welt, ein Dedekindscher Schnitt zwischen den vollständig beschreibbaren Zuständen des Zuvor und Danach des jeweils zu lebenden Augenblicks. Der Mensch nicht ganz von dieser Welt, weltfremd, eine Hagazussa, prekär sesshaft auf dem Zaun der Welt. Nein, nicht Bürger zweier Welten, eher nirgendwo ganz heimisch.


[Wie könnte ein Gespräch zwischen einem Existenzphilosophen und einem Szientisten verlaufen? Müssen die beiden aneinander vorbeireden? Manchmal scheint es, als wolle der Szientist, was für den Existenzphilosophen das Alltäglichste ist, gar nicht zur Kenntnis nehmen. Ich weiss es nicht. Ich kann hier den Standpunkt des Szientisten nicht fingieren. Ist mir gar zu blöd. Sagt ein Bewunderer der Wissenschaften, auch der Neurowissenschaften, wohlverstanden. Übrigens: Findet sich irgendwo auf diesem Planeten noch ein Szientist? Ich weiss es wirklich nicht. Egal. Und Ende Blog.]


[Widmung: An die Höhner-Truppe, deren Auftritt in der ARD-Sendung 'In Kölle jebützt' (für Nicht-Rheinländer: geküsst) meine Tipperei beflügelt hat.]