T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Samstag, März 10, 2007

Nebst einer Bemerkung zur Political Correctness:


Über das richtige Tempo beim Schreiben


Philosophie sei, so Peter Sloterdijk im 'Vis-à-vis' mit Frank A. Meyer, vom Ansatz her ganz auf Entschleunigung angelegt, indem sie das Geplapper durch die bedachte Rede ersetze. Sloterdijk bemüht in diesem Zusammenhang die Marktweiber auf der Agora, deren Geschwätz Platon nichts habe abgewinnen können. Meyer interveniert sofort: "Wir sind uns schon bewusst, dass diese Äusserung nicht diskriminierend verstanden werden darf." Und was sagt Sloterdijk darauf? Nun, Sloterdijk hat es mit der Musik; er war mal Chorsänger und trat dabei auch solistisch hervor; so einer kann dann, wenn er mal in seinem Element ist, mit Blick auf den nächsten Themeneinsatz, den er ins kontrapunktische Geflecht einzuweben gedenkt, gar leicht das Bemühen eines andern um Political Correctness aus den Augen verlieren. Was also sagt Sloterdijk? Ich schreibe memorierend weiter:

Das richtige Tempo ist beim Schreiben enorm wichtig. Man muss die eigenen Gedanken nachvollziehen können. Sie sollten einem nicht davonlaufen. (Charakterisierung des Plappermauls: Seine Gedanken laufen ihm davon.) Man muss sie sich richtig einverleiben können. Sie sollen Besitz von einem ergreifen. Die eigene Person soll sie mitprägen. Dann wird so was wie ein authentischer oder wahrhaftiger Text daraus.