Rubrik: Leserfragen
Eine Leserin ist Mitglieds eines Ausschusses, der Bewerber um eine Pfarramtsstelle testen darf/muss. Sie fragt mich, was meine Frage an die Kandidaten wäre. - Da muss ich nicht zweimal überlegen:
"Es gibt Pfarrer, die reden von Gott. Und es gibt Pfarrer, die reden von so manchem. Zu welcher Art gehören Sie?"
Und hier die richtige Antwort:
"Um Himmels willen! Ich rede natürlich von Gott! Wovon soll ich denn sonst reden? Ich bin ja kein Eheberater, kein Seelenklempner, kein Sozialarbeiter. Meine Aufgabe besteht darin, zu den Leuten von Gott zu sprechen. Und zwar ernsthaft, glaubwürdig. Ich tue das in meinen Predigten, und auch in persönlichen Gesprächen scheue ich mich nicht, Gott ins Spiel zu bringen."
Die Leute haben doch Sorgen ...
"Wenn ich Leuten Trost und Rat spenden kann, dann nur dadurch, dass ich Gott ins Spiel bringe."
Es gibt ja das Wort Gottes ...
"Der Pfarrer muss ein Verkünder sein. Er darf 'das Wort Gottes' nicht bloss als einen Anlass sehen, über dies und jenes zu plaudern. Ohne den beständigen Bezug auf Gott ist seine Rede schales und eitles Gewäsch."
Ein Pfarrer ist doch auch nur ein Mensch ...
"Genau! Der Verkünder ist ein Mensch wie Sie und ich. Seine Gotteserfahrung ist manchmal intensiv, manchmal auf Sparflamme, und manchmal liegt sie auch im Öden. Und trotzdem muss sie immer der Ausgangspunkt jeder Verkündigung sein. Und darum muss dann manchmal auch von dieser Öde die Rede sein, wenn der Verkünder glaubhaft sein will."
Der Kandidat hat 100 Punkte gewonnen. Hier sehen wir ihn mitten in seiner neuen Tätigkeit:
"Liebe Gemeinde! Lasst uns nun zusammen das Lied singen: 'Was Gott tut, das ist wohlgetan'. Und hören wir dabei auf die Botschaft dieses Liedes. Wir wollen besonders genau darauf hören, wenn uns gerade ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat. Wir werden dann am Ende vielleicht sagen müssen: 'Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube.' Doch auch das gehört zu einer lebendigen Gotteserfahrung, zur Erfahrung jenes Wesens, das uns in keiner Situation fallen lässt, wie fern von ihm wir uns manchmal auch fühlen mögen. Drum lasst uns nun tapfer und zuversichtlich das Lied anstimmen!"
Tja, und dann singen sie eins, das alle können, und gehen irgendwie gestärkt von dannen. Zurück bleibt ein Pfarrer, dessen Zuversicht selber ein Stück weit gewachsen ist.
Eine Leserin ist Mitglieds eines Ausschusses, der Bewerber um eine Pfarramtsstelle testen darf/muss. Sie fragt mich, was meine Frage an die Kandidaten wäre. - Da muss ich nicht zweimal überlegen:
"Es gibt Pfarrer, die reden von Gott. Und es gibt Pfarrer, die reden von so manchem. Zu welcher Art gehören Sie?"
Und hier die richtige Antwort:
"Um Himmels willen! Ich rede natürlich von Gott! Wovon soll ich denn sonst reden? Ich bin ja kein Eheberater, kein Seelenklempner, kein Sozialarbeiter. Meine Aufgabe besteht darin, zu den Leuten von Gott zu sprechen. Und zwar ernsthaft, glaubwürdig. Ich tue das in meinen Predigten, und auch in persönlichen Gesprächen scheue ich mich nicht, Gott ins Spiel zu bringen."
Die Leute haben doch Sorgen ...
"Wenn ich Leuten Trost und Rat spenden kann, dann nur dadurch, dass ich Gott ins Spiel bringe."
Es gibt ja das Wort Gottes ...
"Der Pfarrer muss ein Verkünder sein. Er darf 'das Wort Gottes' nicht bloss als einen Anlass sehen, über dies und jenes zu plaudern. Ohne den beständigen Bezug auf Gott ist seine Rede schales und eitles Gewäsch."
Ein Pfarrer ist doch auch nur ein Mensch ...
"Genau! Der Verkünder ist ein Mensch wie Sie und ich. Seine Gotteserfahrung ist manchmal intensiv, manchmal auf Sparflamme, und manchmal liegt sie auch im Öden. Und trotzdem muss sie immer der Ausgangspunkt jeder Verkündigung sein. Und darum muss dann manchmal auch von dieser Öde die Rede sein, wenn der Verkünder glaubhaft sein will."
Der Kandidat hat 100 Punkte gewonnen. Hier sehen wir ihn mitten in seiner neuen Tätigkeit:
"Liebe Gemeinde! Lasst uns nun zusammen das Lied singen: 'Was Gott tut, das ist wohlgetan'. Und hören wir dabei auf die Botschaft dieses Liedes. Wir wollen besonders genau darauf hören, wenn uns gerade ein schwerer Schicksalsschlag getroffen hat. Wir werden dann am Ende vielleicht sagen müssen: 'Die Botschaft hör ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube.' Doch auch das gehört zu einer lebendigen Gotteserfahrung, zur Erfahrung jenes Wesens, das uns in keiner Situation fallen lässt, wie fern von ihm wir uns manchmal auch fühlen mögen. Drum lasst uns nun tapfer und zuversichtlich das Lied anstimmen!"
Tja, und dann singen sie eins, das alle können, und gehen irgendwie gestärkt von dannen. Zurück bleibt ein Pfarrer, dessen Zuversicht selber ein Stück weit gewachsen ist.
1 Comments:
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Kommentar veröffentlichen
<< Home