T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Samstag, September 17, 2005

Thema: Authentizität
1. Bemerkung

[Es ist schon blöd, wenn man das Gefühl hat, man sei irgendwie nicht authentisch. "Eigentlich müsste ich mal x tun", sagt sich einer, wobei x nicht gerade zu seinen alltäglichen Verrichtungen gehört. Er lässt es aber bleiben, weil er da so seine Bedenken hat. Und er denkt weiter nach, und er wird das Gefühl nicht los, er sei irgendwie nicht authentisch, müsste eigentlich ... ]

Ich möchte hier ein Beispiel für ein Philosophieren anführen, das irgendwie gescheit tut und dabei bloss erbärmlich schlecht ist: "Verfällt nicht gerade der, der sich für ihn untypische Freiheiten herausnimmt, im Augenblick dieser Transgression ['Grenzüberschreitung' ist in diesem Zusammenhang ja auch schon recht geschwollen, aber wenn schon dann schon!] der Nicht-Authentizität?" Hat doch etwas für sich, oder? Ist es gar tief gedacht? Mit Nichten und Neffen! - Hier denkt jemand über sein 'Wesen' nach, darüber, was er 'eigentlich' und 'im Grunde' und so Zeugs ist. Bloss: Es gibt nichts herauszufinden! Authentisch-Sein ist nicht ein vorliegender Gegenstand, über den man bei tiefer Betrachtung etwas herausfinden könnte. Man tut was, probiert mal was Neues aus, und dabei mag man dann - überglücklich - über so etwas wie einen Einklang mit sich selbst stolpern. Genaueres weiss ich darüber nicht, vermute aber immerhin, dass man sich dann Katzen und Schildkröten (noch) verwandter fühlt.