T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, März 09, 2008

Buchprojekt: Der kluge Hausherr

D Müüs im Chälli


Vor Jaaru isch ds Unnerbäch ä Gascht us der Titschwiz in ä Feriu gsi. Uf um Fäld unnerhalb vam Dorf isch är mit dum a iheimischu Püür in ds Gschpräch cho. Wasch de scho uber ds Wätter und d Landschaft gredt hent ka, het dr Gascht värzellt, dass är scho sit Jaaru i psichiatrischer Bhandlig siigi wägu schiiner Angscht. Di Angscht vor allum und jedum nämä im jedi Läbäsfreid und triibä inu fascht i nu Waansinn. Und äs gäbä schlussäntli kei Doktär, wa im no chännä hälfu.

Dr Püür hat mu gseit, ob er mit imu i schiinä Chäller wellä cho. Är heigi da än güätä Tropf Eigunä Sanggermaaner. Dr Gascht isch froo gsi fär jedi Ablänkig va schiinär Angscht und isch mitgangu. Wasch änand züägiproschtut hent, löüft äs chleis Müüsi därdurch. Der Gascht isch, wiä immer, uhefli ärchlipft. Aber dr Püür het mu gseit: "Lüägät jezz das Müüsi a. Das frisst mär dr bescht Chees äwägg. Wenn i mi jezz üfregu, de geit schich di Müüs ga värschtekku und ich cha an nix me anners deichu als di Müüs z jagu. Wägu deschi han ich miinä güät Chees äs bizzji heecher gschtellt und ha witer unnina no än elträ Chees dar gitaa, wa äs tarf dra chnabru. Äsoo bliibt das chlei Müüsi äs chleis Müüsi und isch kei Plaag, wan ich bschtändig dra müäss deichu. Wenn iär d Angscht anämät und ira ärlöübät, in ewwum Chäller z läbä, de heit iär no gnüäg Chraft und Müät firigä fär alli Sachä, wa eww im Läbä wichtig sind."

Dr Gascht isch a dem Tag vellig ins Schtudiäru cho. Wa de är im neegschtu Jaar wider dem Püür bigägnut isch, het är gseit: "Wüsset si, i bi für äs par Tag in e Ferie und miini Fründin, d Angscht, wa in miimem Chäller läbt, het jezz dihei schturmfreiji Bude."


[Hubert Theler: Bo wentär sägä. 64 Gschichtjini. - Die Lautung und wenige andere Dinge habe ich meiner eigenen Vatersprache (und - aus Gründen der besseren Verständlichkeit - nicht etwa meiner Muttersprache) angepasst. - "Ja de woll appa!" (Was denn sonst!) - "Po friili!" (Na freilich!)]