T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Donnerstag, Oktober 06, 2005

Thema: Flat Tax

Liebes Tagebuch

Ich geh jetzt schlafen. Jetzt bringt er dann sowieso wieder nur einen von diesen flachen Artikeln. Kann mir mal jemand erklären, warum so ein gebildeter oder von mir aus eingebildeter Herr sich für so hundsgewöhnliches Zeug wie die Steuern interessiert? Er liest ja den, der die platonische Liebe erfunden hat, in der Schrift mit den Zeichen, wo ich nur Glasnost oder so verstehe. Und der mit dem Sein, der so viel Zeit hat, der ist fast noch schlimmer als Glasnost. Also dann.

Tschüss

Dass ich die 'Hürriyet' lese, hätte er ruhig auch noch erwähnen dürfen. Aber ich bin ja zum Glück nicht eitel.

Steuerparadiese


Schaffhausen ist so ein Paradies. Und Obwalden will es werden. Ich hab gestern abend ja schon ein bisschen gestaunt, als ich in der Sendung '10 vor 10' erfuhr, dass es sowas wie eine degressive Einkommenssteuer überhaupt gibt. In Schaffhausen ist sie Realität, in Obwalden soll sie es werden. Allerdings muss man schon ca. Fr.300'000.- und mehr verdienen, um in ihren Genuss zu kommen. Erst ab dieser Höhe nämlich beginnt die Steuerrate wieder zu sinken.

Ich weiss ja um die üppige Mannigfaltigkeit unseres Steuersystems, aber jetzt muss ich zu Worten wie 'prächtig', 'ganz toll' oder gar 'super' greifen. - Es darf herzhaft gelacht werden! Es gibt halt hierzulande nichts, was es nicht gibt. Die degressive Einkommenssteuer ist nur ein weiteres munteres Pflänzchen neben Dingen wie Grenzsteuersätzen, die über 100% liegen. Hauptsache wir sind gesund.

Und natürlich fallen unsereinem dabei so Kindergartenspielchen ein wie dieses:
"Liebe Kinder. Die einen wollen, dass diese Linie nach oben geht, also ansteigt. Das sind die Guten. Die anderen wollen, dass die Linie nach unten geht, also absteigt. Das sind die Bösen. Aber damit sie aufhören, miteinander zu streiten, könnten wir ihnen vielleicht etwas vorschlagen, was beiden Seiten ein bisschen gefällt. Habt ihr eine Idee?" Die lässt natürlich nicht lange auf sich warten. - Beim Mittagstisch geht es dann etwa so zu: Klein Elisabeth erzählt stolz von ihrer zündenden Idee. Vater Hans weist sie zurecht: "Die mit der flachen Linie sind aber die ganz ganz Bösen" - "Wieso?" - "Iss jetzt!"