T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

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Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Sonntag, Oktober 09, 2005

Rubrik: Wissenschaftstheorie

1. Variation über Camus' "Es war die Sonne"
oder
Warum ich alles so gut erklären kann


Gute Erklärungen sind rar. Allzu oft wird der Fragende bloss mit einer Lawine von (durchaus guten) Gründen zugeschüttet. Dabei wollte er doch bloss den (entscheidenden) Grund wissen. Und der mag dann reichlich schlicht aus der Wäsche schauen.
[Weil ich diesen Blog unter 'Wissenschaftstheorie' rubriziert habe, sei hier noch ein gediegener Satz angeführt:]
Näheres zur hier zugrundegelegten Unterscheidung findest du in Donald Davidsons 'Actions, Reasons, and Causes', dem ersten Aufsatz aus seinen 'Essays on Actions and Events. Oxford University Press Inc., New York. 1980'. (Oder so. Wer googeln kann, der google.)

Camus' 'Der Fremde' hat mir damals - und das nicht erst in der Verfilmung durch Visconti - gewaltig Eindruck gemacht. So neige ich denn noch heute zu verdammt guten Erklärungen. Ein Beispiel: "Warum lernst du so aberwitzig hartnäckig Türkisch?"
Es ist der Vollmond über Zentralanatolien.

[Der Aberwitz erklärt sich aus dem Mangel an einer vernünftigen Erklärung, die Hartnäckigkeit aus der in Liebesdingen ach so häufigen Ungleichheit der Gefühle.]
[Das ergibt dann nach Adam Riese schon drei Erklärungen. I'd better go now.]