T(r)iefsinn - Unsinn - Leichtsinn

Hier waltet, streunt, brütet, tanzt ... der Sinn. Hier treibt er sein Allotria. Hier wird ihm der Garaus gemacht. Die Szenerie, in die du geraten bist, bezieht ihr Licht aus einem Bereich, wo die grossen Geheimnisse des Lebens vor sich hinkichern.

Mein Foto
Name:

Lizentiat in Philosophie und Germanistik. - Beruf: Gymnasiallehrer. - Jetzige Tätigkeit: Teilzeitjobs und philosophische Beratung.

Dienstag, September 23, 2008

Rubrik: Semantik


["Das Glück ist die härteste aller Abstraktionen; ein Glück, sogar meines, entzieht sich jeder Begrifflichkeit." (Hans Blumenberg) - Glück: Sätze aus dem 'Tractatus' oder den PU auf einem Morgenspaziergang in den Dünen Amrums vor sich herbrabbeln und sich vorstellen, wie man die abendliche Scholle filettieren wird. Oder: Sich Jahrzehne später daran erinnern, wie man beim Filettieren der Scholle mit leichtem Bangen den Verteidigungsring begutachtet hat, den die Eiderentenweibchen um ihre Jungen gebildet hatten, um sie vor den Angriffen der Silbermöven zu schützen; dann sich wieder Wittgenstein zuwenden, der in der Zwischenzeit immer noch nicht herausgefunden hat, worauf genau F. P. Ramsey mit seiner Bemerkung hinaus wollte (81). Oder: In der Zuversicht atmen, dass einem in dieser Nacht ein guter Satz gelingen wird. - Quid est ergo beatitudo? Si nemo ex me quaerat scio; si quaerenti explicare velim, nescio. (89)]

Sprachübungen 1


"Das, was man weiss, wenn niemand uns fragt, aber nicht mehr weiss, wenn wir es erklären sollen, ist etwas, worauf man sich besinnen muss." (89)

Wir besinnen uns auf unsere Rede über das Zeug und die Geschichten, in das/in die wir verwickelt sind. (90)

Die Sprache, die wir dabei sprechen, gehört zur Rede, auf die wir uns besinnen. (97)


Die PU sind Anleitungen zu besinnlichen ('grammatischen') Betrachtungen, die wir gelegentlich auch mal anstellen, wenn wir nicht mehr weiter wissen.

Manchmal verheddert sich der Dünenwanderer im Vokabular der formalen semantischen Analyse. Dann mag es für ihn hilfreich sein, ein paar Sprachübungen zu machen.


[Liebe Leserin. Das hier ist die reinste Therapie. Meinen Therapeuten, den Wittgenstein, würde ich niemandem empfehlen. Es ist mein bestimmter Eindruck, dass auch er bloss sich selber therapiert. Bloss dass ich ihm gerne dabei zuhöre. - In einem Fjord auf den Lofoten beispielsweise, weit weg von Cambridge. Womit wir wieder beim unbegriffenen Glück wären. Bloss so zur Abrundung, gell?]